5 Tipps, wie du die Leinenführigkeit bereits vor dem Training verbessern kannst

Die Leinenführigkeit ist eine grundlegende Fähigkeit, die euch quer durch den Alltag begleitet. Jeder Hund sollte sie lernen, denn im Grunde geht es um Orientierung, um die „unsichtbare Leine“, indem ihr aufeinander achtet und miteinander durchs Leben geht. Erst dadurch werden Spaziergänge so richtig entspannt und harmonisch. Für dieses große Thema dürfen wir uns aber ruhig ein wenig mehr Zeit nehmen und dem Hund mit Geduld all die Fähigkeiten beibringen, die es dafür braucht.

Doch schon bevor das eigentliche Training beginnt, gibt es einige einfache, aber effektive Maßnahmen, die du ergreifen kannst, um deinen Hund in Bezug auf die Leinenführigkeit zu unterstützen.

In diesem Artikel stelle Ich dir fünf wertvolle Tipps vor, die dir helfen, die Grundlagen für ein erfolgreiches Training zu legen, auf das ihr im Nachhinein aufbauen könnt. Ob du nun einen Welpen oder einen älteren Hund an deiner Seite hast, mit den folgenden Tipps könnt ihr eure Bindung stärken und bereits vor dem Training positive Erfahrungen sammeln! Denn weniger Zug auf der Leine bedeutet auch, dass du mehr Möglichkeiten hast, das erwünschte Verhalten zu bestätigen.

Tipp 1: Das richtige Equipment

Für entspanntere Spaziergänge empfehle ich dir eine lange Leine von mindestens 5 Metern. Diese bietet deinem Hund die Möglichkeit, vermehrt in seinem eigenen Tempo zu laufen und somit mehr Freiheit für Bewegung und natürliche Erkundung zu nutzen. Dies reduziert Frust und erfüllt Bedürfnisse. Denn gerade für sehr bewegungsfreudige Hunde kann das Laufen an kurzer Leine eine große Einschränkung darstellen, die zu Frust führt. Durch Frust steigert sich wiederum das Erregungslevel, wodurch das Laufen an durchhängender Leine in noch weitere Ferne rückt.

Ein weiterer Vorteil des größeren Radius bietet die Selbstwirksamkeit in Begegnungssituationen, indem dein Hund selbstständig ausweichen kann und mehr Raum zur Verfügung hat, um Abstände zu vergrößern und sozial zu kommunizieren.

Auch deine Zeit zu reagieren, wird größer, indem du eine längere Vorlaufzeit erhältst, um deinen Hund auf das Ende der Leine aufmerksam zu machen.

Außerdem gilt auch hier, wie bei jedem anderem Thema im Training auch: Steigert eure Herausforderungen langsam und fangt auf der ersten „Stufe“ an, bevor ihr euch auf den Weg macht, die gesamte Treppe empor zu steigen.

Schritt für Schritt, Stufe für Stufe.

Tipp 2: Ausreichend Freilauf und Beschäftigung

Gib deinem Hund bereits vor dem Spaziergang die Möglichkeit, sich auszupowern. Ermögliche ihm beispielsweise den Freilauf auf einer eingezäunten Fläche oder spielt eine Runde im eingezäunten Garten, bevor ihr euch an der Leine bewegt. Die Leinenführigkeit benötigt ein hohes Maß an Impulskontrolle deines Hundes. Sich bereits vor dem Spaziergang in seinem ganz eigenen Tempo bewegt zu haben hilft, Frust gleich zu Beginn zu minimieren und zur Zusammenarbeit einzuladen.

Denn je mehr Frust und Stress dein Hund erlebt, umso schwerer wird ihm die Impulskontrolle fallen, die es ganz besonders bei der Leinenführigkeit braucht.

Tipp 3: Ankündigungen und Kommunikation

Ankündigungen helfen deinem Hund, sich auf Richtungs- und Tempowechsel vorzubereiten. Übe dich selbst darin, Änderungen frühzeitig und immer gleich einzuläuten – sowohl körperlich, als auch verbal – sodass dein Hund die faire Chance bekommt, sich darauf einzustellen. Dies fördert auch die Bereitschaft deines Hundes, in den Dialog mit dir zu gehen, weil du für ihn einschätzbar wirst und es sich für ihn lohnt, auf dich und deine Körpersignale zu achten. Und letztlich ist Leinenführigkeit genau das: den Weg gemeinsam gehen, aufeinander achten und in Verbindung zu bleiben.

Hierzu zählt auch dein Leinenhandling, beispielsweise ein langsames Nachgeben und ein behutsames Ausbremsen, sodass dein Hund nicht ungebremst in die Leine poltert.

Tipp 4: Strecke und Tempo

Baut Tempowechsel ein und wählt insgesamt eher eine langsame, entspannte Geschwindigkeit, sodass dein Hund Zeit hat, ausreichend zu schnüffeln. Schnüffeln und Erkunden sind wichtige Grundbedürfnisse deines Hundes und sorgen dafür, dass er entspannen kann. Diese entspannte Atmosphäre bietet grundsätzlich bessere Lernbedingungen, es fällt ihm leichter, sich zu konzentrieren und auch du kannst bei geringerer Geschwindigkeit besser auf die kleinen, feinen Signale deines Hundes achten und dich darin üben, seine Bedürfnisse und seine Körpersprache zu lesen.

Und auch das Laufen von Bögen und Schlangenlinien sind eine schöne Möglichkeit, um deinen Hund zur Orientierung am Halter anzuregen.

Tipp 5: Freude beim Training

Und zu guter Letzt: Versuche dir immer wieder bewusst zu machen, was bereits richtig gut funktioniert. Bestätige die positiven Momente, selbst wenn es anfangs nur kurze Sequenzen sind. Dadurch wird dein Hund motiviert, diese immer häufiger und immer länger zu zeigen.

Vielleicht kannst du hier auch schon Unterschiede zwischen den unterschiedlichen Arten der Belohnung feststellen, sodass ihr bis zu Beginn eures richtigen Trainings, die für euch passende Belohnungsform finden konntet, die euch auf eurem Weg unterstützt.

Fazit

Das Training der Leinenführigkeit ist kein Sprint. Es ist ein beständiger Weg hin zu mehr Freude und Zusammenhalt. 

Habt Geduld, erleichtert es euch durch die oben genannten Tipps und macht ausreichend Pausen, um auch den Weg hin zu einem entspannten Miteinander genießen zu können.

Und auch ich unterstütze euch gerne. 

Meldet euch und wir trainieren los.

Alles Liebe, Nadine

Über Nadine

Mein Name ist Nadine, ich bin zertifizierte Hundetrainerin und Pawsitive Life® Coach.

Neben meiner Liebe zu Hunden begleitet mich eine große Begeisterung für die Natur und die Wechselwirkungen ihrer Lebewesen. So habe ich nach dem Abitur Forstwissenschaften (B.Sc.) und Landschaftsökologie (M.Sc.), um noch mehr darüber zu lernen.

Diese Beiträge könnten dir auch gefallen

Trainingstagebuch

für dein Mensch-Hund-Team

Das Trainingstagebuch darf Dir dabei helfen, deinen täglichen Fokus auf eure Erfolge zu richten und dich auf die positiven Aspekte eures Zusammenlebens zu fokussieren.

Diese Website verwendet lediglich technisch notwendige Cookies, um Ihnen die bestmögliche Nutzung unserer Website zu ermöglichen.